Seit etwa zwei Jahren praktiziere ich mal mehr, mal weniger regelmäßig Yoga. Ich bin noch total weit weg davon, in irgendeiner Weise Profi zu sein, vor allem weil ich bisher nur zu Hause mit YouTube trainiere. Mady Morrison und Fightmaster Yoga sind dabei meine liebsten Yogis.
Neben der physischen Praxis – dass ich gelernt habe, zu welchen merkwürdigen Verrunken mein Körper doch in der Lage ist –, habe ich durch Yoga auch ein paar mentale Dinge gelernt, die sich auf das ganze Leben anwenden lassen. Welche das sind, erfahrt ihr hier:
Atmen
Hört sich erstmal doof an, atmen kann man doch einfach so. Oder? Ja, dachte ich auch …
In der Yogapraxis ist es so, dass man meistens jeden Atemzug mit einer Bewegung verbindet. Dadurch konzentriert man sich natürlich sowieso mehr auf die Atmung. Gleichzeitig wird man aber auch beim längeren Halten von Positionen, die zum Teil auch echt anstrengend sind, daran erinnert, zu atmen. Und erst dann fällt einem immer auf, dass man die ganze Zeit die Luft angehalten hat. Wenn es anstrengend wird und ich mich konzentrieren muss, dann höre ich auf zu atmen. Ziemlich blöd, aber achtet mal drauf.
Und das gilt bei mir noch nicht einmal nur für körperliche Aktivitäten. Auch wenn ich mich beim Arbeiten mal sehr konzentrieren muss, merke ich, dass meine Atmung zumindest flacher wird, wenn nicht sogar komplett aufhört.
Durch Yoga erinnere ich mich öfter daran, richtig durchzuatmen. Gerade in Stress-Situationen ist das so viel hilfreicher, als man vielleicht vermuten würde. Probiert es mal aus.

Nicht alles, was leicht aussieht, ist auch leicht
Ich glaube jeder, der noch nie Yoga gemacht hat, denkt sich so: ach die paar Positionen da halten und ein bisschen Atmen, das ist doch nicht anstrengend. Ich war auch so. Und ich lag so falsch. Die Schwierigkeiten fangen teilweise ja schon dabei an, überhaupt in diese Position reinzukommen. Sie dann zu halten, ist nochmal eine ganz andere Geschichte.
Und ich finde, das ist eine schöne Metapher für’s Leben: Nur weil es bei manchen Leuten so aussieht, als hätten sie alles perfekt im Griff und ihr Leben sei total easy, muss das nicht so sein. Wahrscheinlich strengt diese Person sich sehr an, um alles im Griff zu haben – nur das sieht man nach außen nicht.

Loslassen
Dieser Punkt ist ähnlich wie das Atmen. Bei Entspannungshaltungen, meistens am Ende der Praxis, heißt es oft: Lass alles los. Und wenn ich dann so meinen Körper scanne, merke ich immer, wie angespannt ich bin, dass ich Muskeln kontrahiere, die ich überhaupt nicht brauche im Moment. Oder ganz klassisch: die Gesichtsmuskulatur. Achtet mal bewusst darauf, was ihr den ganzen Tag für angespannte Grimassen macht, das ist echt krass.
Das passiert mir auch meistens, wenn ich konzentriert bin. Dann gehen die Augenbrauen zusammen und der Kiefer verkrampft – so wie gerade jetzt, wo ich das hier schreibe.
Also: Öfter mal alles loslassen, das entspannt.
Macht ihr Yoga? Wenn ja, konntet ihr diese Dinge auch beobachten?